Langsam merke ich, dass ich selbstbewusster werde beim Spanisch-Sprechen. Jedoch ist mein Wortschatz immer noch winzig. Als ich mit Pati, meinem Intercambio, in einem Cafee saß, habe ich wieder die Gelassenheit der Mexikaner gemerkt. Sie haben vor diesem Cafee in 3er Reihen hintereinander geparkt. So haben während wir im Cafee saßen vier Mexikaner die Besitzer der Autos gesucht, die sie zugeparkt hatten. Das kann dann mal gerne zehn Minuten dauern, aber alle bleiben gelassen.

3 Autos hintereinander

Abends waren wir dann noch bei einem sehr berühmten Straßenimbiss, von denen es hier tausend gibt, der riesige Burger in riesigen Mengen zubereitet hat. War sehr fettig aber lecker.

Streetfood Burgerstand

Am nächsten Tag habe ich dann noch Sebastian gezeigt wie man denn Nudeln kocht. Er hat glaube ich noch nie in seinem Leben etwas anspruchsvolleres als Toast zubereitet :D Bei den Restaurantpreisen ist das jedoch etwas verständlich. Deshalb ist unsere Küche auch sehr spärlich ausgerüstet und so mussten wir die Tomatensaucedose mit der von uns getauften Martillo Método (Hammer Technik) öffnen. Sebastian war dann doch überrascht wie einfach Nudeln kochen ist. Dazu gab es noch Brokkoli, der hier wie alles Obst und Gemüse erstmal 15 Minuten in einer antibakteriellen Flüssigkeit baden muss. Ein gelungenes Mahl inklusive Weiterbildung Sebastians in dem Bereich des Nudelkochens.

Tomatensaucendose mit Hammer geöffnet

Am nächsten Tag ist uns dann das Gas abgeschaltet worden :D Sebastian hatte vergessen zu bezahlen: 14 Tage nachdem der Brief mit der Rechnung, die man dann bei der Tankstelle bezahlt, gekommen war haben die uns eiskalt das Gas abgedreht. So war die nächsten beiden Tage kalt Duschen angesagt und Nudeln kochen war auch nicht mehr drinnen. Zudem habe ich nun endlich einen Ort gefunden wo ich laufen kann. Denn meine beiden Versuche in der Stadt auf den Straßen zu laufen haben mich nicht überzeugt, da die Luft durch die vielen Autos, die sicherlich nicht EURO 5 Norm haben, etwas verschmutzt ist und es eher einem leichten Suizidversuch gleicht. Aber nach schnellem Google Maps erkunden, habe ich einen großen Park gefunden mit einem See und sogar einer 400m Bahn. Heiligabend habe ich bei John verbracht. Wir waren 15 Leute, hauptsächlich Amerikaner und Mexikaner, die alle sehr nett drauf sind und aus total unterschiedlichen Regionen/Bereichen kommen. Es gab viel Verschiedenes zu essen, speziell diese „blue Tortillas“ waren interessant (nein die sind nicht verschimmelt).

Blaue Tortillas

Ich musste natürlich als Deutscher auch ein paar Weihnachtslieder singen, die John auf dem Klavier begleitet hat. Oh Tannenbaum ging noch ohne Lyrics für Selige Nacht musste ich dann jedoch mein Smartphone zücken. Da hat mich dann auch gleich Joe für den Tag danach zu seinem Christmas Open House eingeladen, wo ich dann auch den 25. mit viel Essen, Gesang und netten Leuten verbracht habe. Morgen geht’s nach Mexico City (oder wie die Mexikaner sagen einfach nur Mexico), um ein bisschen die Stadt zu erkunden und dann Silvester bei Andres zu feiern.

Ich schreibe das hier gerade übrigens mit meinen Beinen im Pool beim Haus bei 26° und es fliegen verrückt viele Kollibirs hierrum :D Hammer diese Dinger, extrem flink und können sich in alle Richtungen bewegen.

Pool am Haus